In seinem Beitrag untersucht Dominik Heringer die Rolle der Weihbischöfe in den 1950er-Jahren als mögliches Instrument zur Stärkung der kirchlichen Kontrolle in Deutschland. Hintergrund war die Sorge des Vatikans vor einem zunehmenden religiösen Gleichgültigkeit (Indifferentismus) und modernistischen Tendenzen in der Nachkriegszeit. Um gegenzusteuern, schlug der Jesuit Augustin Bea vor, mehr Weihbischöfe zu ernennen, die näher am kirchlichen Leben vor Ort stehen sollten. Doch der Widerstand im deutschen Episkopat war groß – viele Bischöfe wollten ihre Macht nicht teilen. Heringers Studie zeigt, wie sich innerkirchliche Machtfragen und strukturelle Reformvorschläge im Spannungsfeld von Rom und den deutschen Diözesen begegneten.
Autor: Dominik Heringer
Artikel in: Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte Bd. 40 (2022), 167–173.
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